Autismus – Meinung: Empathie statt Eugenik!

Spektrum.de - Autismus- Meinung- Empathie statt Eugenik! - Spektrum.de 2014-06-19 00-11-16

Beschreibung

Statt Autisten mit viel Aufwand pflegeleicht zu machen, sollte man ihnen ihre eigene Entwicklung zugestehen, sagt die Asperger-Autistin und Journalistin Mela Eckenfels.

„Wenn ihr davon sprecht, Autismus zu heilen, dann sprecht ihr von Eugenik“, schrieb der autistische Blogger Tom Plastow, und er spricht mir damit aus der Seele. Vor zehn Jahren haben mir Mediziner mitgeteilt, dass ich selbst Autistin bin.

Immer mehr Berichte über Autismus erschienen in den letzten Jahren in den Medien. Das Bild von Autisten, das dort gezeichnet wird, schwankt zwischen dem hilflosen, nonverbalen Kind, das in der Ecke sitzt und in „Rain-Man“-Manier Zahnstocher zählt, bis hin zum etwas merkwürdigen Erwachsenen, den Pro 7, sofern männlich, vom Fleck weg für „Das Model und der Freak“ engagieren würde. Tenor der meisten Artikel ist aber, dass man auch einfach versuchen kann, kein Mutant – entschuldigt – Autist mehr zu sein. Empfohlen wird, je nach Seriosität des Mediums, entweder eine intensive Verhaltenstherapie (möglichst früh, möglichst viel), Diäten, die die Symptome angeblich „signifikant verbessern können“ oder teure Nahrungsergänzungsmittel, verbrämt als „biomedizinische Behandlung“.

 

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