„Zu dem Thema habe ich doch irgendwo einen Artikel gelesen, aber wo?“ Dem Kollegen, der diesen Satz am Mittagstisch zum aktuellen Bundesligaskandal beiträgt, verzeiht man die Vergesslichkeit. Fällt ein solcher oder ähnlicher Satz allerdings während einer Krisensitzung zu einer jüngst entdeckten, kniffligen Sicherheitslücke im Firmenserver, ist das eher suboptimal.
Noch strengere Maßstäbe gelten bekanntlich für wissenschaftliche Arbeiten. Ein Forscher, der nicht nachweisen kann, wie er zu seinen Schlussfolgerungen gelangt, ist keiner. Literatur-, Zitate- und Recherche-Verwaltungen sind die Windbrecher im Sturm der Informationen, schützen vor der eigenen Vergesslichkeit und stellen den schnellen Zugriff auf Gelesenes über Schlagworte und fortgeschrittene Suchfunktionen sicher.
Zudem verwalten sie die eigenen Literaturbestände, exportieren diese zum Weiterverarbeiten mit anderen Tools und geben die gesammelten Titeleinträge als Literaturverzeichnis in unterschiedlichen Zitationsstilen aus – passend zu dem Standard, den der Verlag oder die Hochschule wünscht. Das Sahnehäubchen ist die Integration in Textverarbeitungen, um automatisch Referenzlisten aus der eigenen Sammlung zu generieren.
Stellvertretend für die unzähligen freien und kommerziellen Werkzeuge auf dem Markt treten in dieser Folge der Bitparade die beiden Tools Jabref und Zotero gegen das kommerzielle Mendeley und den Onlinedienst Refworks an. Auf dem Testrechner werkelte ein aktuelles Ubuntu-System (11.04 mit Unity als Oberfläche). Eine seit 2005/2006 fleißig bestückte Recherchedatenbank kam in den Stresstests zum Einsatz.
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